Rede von Daniela Pfeiffer zur Oldenburger Ernährungsstrategie

Es gilt das gesprochene Wort!

 

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,

sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Damen und Herren,

 

es gibt Ziele, denen wir uns zum Thema Ernährung anschließen können. Wenn es um Lebensmittelverschwendung geht oder um die Reduzierung von Verpackungsmüll sind wir natürlich dabei. Darüber hinaus habe ich schon vor 20 Jahren dafür plädiert, ein Fach Ernährung in den Schulen fest zu verankern. Ernährungsbildung ist hier das Stichwort. Der Wert von Lebensmitteln sollte jedem Menschen klar sein. Diese Bildung kann schon – nicht ideologisch verbrämt – im Kindergartenalter beginnen.

Wo wir aber sicher nicht mitgehen können, das ist der verpflichtende Ausschluss oder die Verpflichtung, bestimmte Lebensmittelgruppen in den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen oder auch in individuellen Zusammenhängen anbieten zu dürfen oder nicht. Hier erwähne ich z.B. die Verpflegung in Schulmensen. Immer wieder haben wir hier zum Ausdruck gebracht, dass es uns darauf ankommt, gute Lebensmittel zu verarbeiten. Dies muss nicht unbedingt Bio sein, sondern es genügt uns, regionale und saisonale Lebensmittel in Oldenburg auf den Tisch zu bekommen, damit die Anfahrtswege für die Lebensmittel überschaubar weit sind.

Gängelung und unsinnige Vorgaben, die womöglich für bestimmte Bevölkerungsgruppen schädlich sind, lehnen wir konsequent ab.

So gibt es Untersuchungen bzw. Empfehlungen von namhaften Kinderärzten, die z.B. für Kinder tierische Eiweiße neben pflanzlichen für unerlässlich halten, da sonst so viel an Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden müsste, damit Kindern mit rein oder fast ausschließlich vegetarischer Ernährung kein Schaden für ihre Entwicklung entsteht. Darüber hinaus schlagen Mediziner Alarm, da die Empfehlungen der DGE nicht angepasst sind an die vielen sowieso vorhandenen Zivilisationskrankheiten. Wer sich dennoch strikt an die Empfehlungen der DGE hält, wird unter Umständen Schaden erleiden.

Die Oldenburger Ernährungsstrategie soll Punkt für Punkt nach den Vorgaben, die hier niedergelegt sind, umgesetzt werden. Die Punkte, denen wir nicht zustimmen können, alle zu nennen, würde den Rahmen sprengen. Hier nenne ich exemplarisch den Punkt A19, der ein Rahmenkonzept für Veranstaltungs- und Sitzungsbetreuung vorgeben soll. Diese kleinteiligen Vorgaben und viele andere lehnen wir ab.

Ernährungsberatung gibt es an verschiedenen Stellen: Die Landwirtschaftskammer z.B. macht Ernährungsberatung, und so ist es unserer Ansicht nach nicht notwendig, eine weitere für die Stadt und damit für die Bürger teure „Überwachung“ einzuführen. 

Daher lehnen wir die Oldenburger Ernährungsstrategie ab.