Rede von Daniela Pfeiffer zur Anpassung der Schulbezirke der städtischen Grundschulen

Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben dieses Thema in der Fraktion noch einmal intensiv beraten und kommen aus inhaltlichen Gründen nicht umhin, jetzt anders zu votieren als seinerzeit im Ausschuss. Wir als liberale Partei sehen die statische Festlegung der Schulbezirke sehr differenziert. Sowieso sehen wir es nicht für notwendig an, Freundesgruppen oder auch Familien, die mehrere Kinder an der gleichen Grundschule haben, ohne Not auseinanderzureißen. Wir denken, dass man diese Fragen sehr viel flexibler handhaben muss, denn dies bringt gesellschaftliche Verwerfungen mit sich. Haben wir nicht schon genügend Risse in der Gesellschaft?
Im Falle der Schulbezirksänderung von der GS Kreyenbrück zur GS Klingenbergstraße müssen wir daher ein Veto einlegen. Hier mache ich mich in mehrfacher Hinsicht zur Anwältin der Schwächsten: Die Kinder, die jetzt vom nördlichen Ende der Straße „An den Voßbergen“ zur GS Klingenbergstraße geschickt werden sollen, haben einen Schulweg, der – wenn er an der sicheren, aber vielbefahrenen „Klingenbergstraße“ entlangführen soll – fast 2,7 km weit ist. Schickt man die Kinder um den Utkiek herum durch einen Grünzug, der unbeleuchtet und damit im Winter stockfinster und auch noch nicht sehr frequentiert ist, beträgt der Weg nur 2 km.
Wenn wir hier zustimmen würden, würden wir zum einen den Kindern bzw. den Familien viel zumuten, zum anderen trifft es insbesondere sozial schwache Familien, die erfahrungsgemäß nicht wissen, wie sie sich Gehör verschaffen können. Dies halten wir für zutiefst unsozial.
Daher stimmen wir der Anpassung der Schulbezirke nicht zu.