Rede von Christiane Ratjen-Damerau (FDP) zu Top Ö 8.1 in der Ratssitzung am 27.02.2023

Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP)

Es gilt das gesprochene Wort!

 

Alles Klar: VfB Oldenburg zieht ins Marschwegstadion – so titelte die NWZ am 25. Februar 1991, also vor fast 30 Jahren .

Schon damals war das Marschwegstadion nur als Provisorium geplant und die damalige FDP-Fraktion lehnte den Profifußball am Marschweg  ab. Die FDP blieb und bleibt über Jahrzehnte dieser Position treu.

2017 hatte sich die FDP-Fraktion  für einen Stadion Neubau an der Maastrichter Straße ausgesprochen . Grundlage hierfür war die Machbarkeitsstudie, die damals allen Fraktion im Rat der Stadt Oldenburg vorgestellt wurden. Auch heute wird die Gruppe FDP/Volt der heutigen Beschlussvorlage zum Neubau eines Stadions an der Maastrichter Straße zustimmen.

Wir entscheiden heute über ein in der gesamten Öffentlichkeit sehr emotional und kontrovers diskutierte Entscheidung , die einen großen Einfluss auf die Entwicklung und die Zukunft unserer Stadt haben wird. Wir als Rat entscheiden heute darüber, ob überhaupt ein neues Stadion an der Maastrichter Straße gebaut werden soll .

Wir entscheiden heute nicht darüber wie die Planung im Detail aussehen wird. Die Frage der Kosten und der Wirtschaftlichkeit ebenso wie Fragen der Klimaneutralität, sowie Überlegungen zu einem Nutzungs- und Betriebskonzeptes  müssen in den nächsten Monaten mit Sorgfalt und Verantwortung diskutiert und abgewogen werden.

Erst dann ist eine endgültige Entscheidung zu diesem Vorhaben zu verantworten.

Entscheidend wird dabei sein, dass alle im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen und Gruppen stimmberechtigt in der zu gründenden Realisierungsgesellschaft vertreten sind. Nur so kann die breite öffentliche Meinung zu diesem Großprojekt demokratisch abgebildet werden.

Oldenburg ist ein wichtiges Oberzentrum in der Region und ein bedeutender Standort für Wissenschaft und Kultur. Gerade der Sport und insbesondere auch der Fußball haben hier eine gleichberechtigte Position und auch Wertschätzung durch die Stadt und die Politik verdient. Ein attraktives Stadion ist für die Anziehungskraft und die Zukunft unsere Stadt entscheidend, mit großem Einfluss auf die städtische Infrastruktur und einer zu erwartenden positiven Auswirkungen auf weitere Wirtschaftsbereiche unserer Stadt.

Die Diskussion über einen Neubau für den Oldenburger Profi Fußball ziehen sich über viele Jahre.

Der Anlass für den nunmehr erforderlichen Neubau eines Stadions sind vielfältig. Entscheidend war  der Aufstieg des VfB Oldenburg in die dritte Fußball Liga. Das Stadion am Marschweg erfüllt nicht die erforderlichen Voraussetzungen des DFB und ist seit nunmehr 30 Jahren ein Provisorium.

Die heutige Beschlussvorlage ist eine wesentliche Entscheidung darüber, ob die Stadt und der Rat eine grundlegende Lösung für eine drittligataugliche Spielstätte an der Maastrichter Staße in Aussicht stellen und damit dem Profifußball unserer Stadt eine langfristige Chance und Entwicklung bieten.

Für den Standort der Maastrichter Straße sprechen eindeutig die Attraktivität eines modernen und zukunftsweisenden Neubaus und eines erforderlichen neuen Verkehrskonzepts durch die Nähe zum Bahnhof und dem ZOB, einschließlich eines entsprechenden Fahrradwegekonzepts – und zwar für alle Verkehrsteilnehmer. Der Standort Maastrichter Straße stellt einen optimale Bezug zu den weiteren dort bereits bestehenden Sportdisziplinen und Veranstaltungseinrichtungen dar und somit eine ideale Ergänzung.

Das gesamte Areal in dieser Komplexität der vielfältigen, sportlichen und kulturellen Nutzungen bietet eine einmalige Chance alle diese Bereiche durch eine übergeordnete Infrastruktur miteinander zu koordinieren und zu verknüpfen. Insbesondere auch in Verbindung zur Weser-Ems Halle und dem geplanten Hotel Neubau.

Diesem gesamten Sport- und Event Bereich muss jedoch  ein Gesamtkonzept zugrunde gelegt werden, in dem das neue Stadion auch als Mehrzweckbau integraler Bestandteil wird, zum Beispiel als ein neues Sportkultur Quartier oder als Co-Working Projekt im Sport.                                

Die Gruppe FDP/Volt hält die heutige Entscheidung des Stadion Neubaus an der Maastrichter Straße für eine zukunftsweisende und zeitgemäße Entscheidung und wird der Beschlussvorlage in allen Punkten zustimmen.

Dr. Christiane Ratjen-Damerau