Rede von Jens Lükermann (Volt) zu TOP Ö 13.4 in der Ratssitzung vom 28.03.2022

TOP Ö 13.4 Umsetzung der Fahrradstraßen-Achse: Fliegerhorst - Innenstadt

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
Herr Oberbürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

Volt ist im Kommunalwahlkampf u.a. dafür angetreten, um in Oldenburg zukunftsgewandte Verkehrspolitik zu unterstützen. Das bedeutet natürlich auch die Verbesserung der Fahrradwegeinfrastruktur inkl. der Einrichtung expliziter Fahrradstraßen innerhalb der Stadtgrenzen und den Ausbau in die Nachbargemeinden.

Deshalb begrüße ich den Versuch von Grün/Rot mit der Fliegerhorst-/Innenstadt-Achse ein Modellprojekt für komfortablen Fahrradverkehr zu starten und, um das gleich vorwegzunehmen, auch den Quellenweg entsprechend auszubauen. 

Allerdings muss ich auch Kritik loswerden bzw. mahnen: Grün/Rot sollte nicht nur prestigeträchtige Fahrradwege installieren, sondern auch an die vielen Menschen denken, die den eigentlich natürlichen Weg vom Fliegerhorst in die Innenstadt wählen möchten: Die Alexanderstraße. Und da sehen die Fahrradwege in beide Richtungen gelinde gesagt an vielen Stellen ziemlich erbärmlich aus und erfordern, wie an vielen anderen Stellen an den Hauptverkehrsstraßen, dringend einer Sanierung und einer Ausbauidee. Da sind wir uns bei FDP und Volt vollkommen einig.

Lassen Sie mich noch einen anderen Aspekt in die Diskussion einfließen: Fahrradwege hauptsächlich durch Wohngebiete trotz längerer Streckenführung zu leiten, mögen insbesondere mit Hightechfahrrädern ausgestattete Fahrradfahrerinnen und -fahrer begrüßen. Ein adäquater Ausbau der Fahrradwege an den Hauptverkehrsstraßen käme aber zusätzlich auch all den tausenden Fahrradnutzerinnen und -nutzern entgegen, die nur mal schnell zum Supermarkt, zum Optiker oder zur Apotheke möchten. Denn diese Geschäfte liegen an den Ausfallstraßen. Wenn wir uns also darauf versteifen, den Fahrradverkehr hauptsächlich durch Wohngebiete zu schleusen, stärken wir damit ganz bestimmt nicht den Handel an Alexander-, Cloppenburger-, Donnerschweer-, Nadorster- oder Hauptstraße, um nur einige zu nennen. 

Zum Schluss noch eine Bitte: Bitte lassen sie uns gemeinsam in der Projektgruppe Rahmenplan Mobilität und Verkehr in diesem Jahr festzurren, wohin wir in den nächsten Jahren wollen und überfordern bitte die Verwaltung nicht mit weiteren sicher gut gemeinten Ideen und Anträgen, die dann aber mangels Personal gar nicht zeitnah umgesetzt werden können.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit